Was ist ein Page Builder? Der ultimative Guide für Einsteiger und Profis
In der Welt des Webdesigns hat sich in den letzten Jahren viel verändert. Früher war das Erstellen einer professionellen Website oft mit umfangreichen Programmierkenntnissen verbunden – HTML, CSS, JavaScript und PHP waren Pflicht. Heute ermöglichen Page Builder (auch Seitenbauer genannt) es jedem, ansprechende und funktionale Websites zu erstellen, ohne eine einzige Code-Zeile schreiben zu müssen. In diesem Beitrag erklären wir ausführlich, was ein Page Builder genau ist, wie er funktioniert, welche Vorteile und Nachteile er bietet und welche Tools im Jahr 2025 besonders empfehlenswert sind.
Definition: Was versteht man unter einem Page Builder?
Ein Page Builder ist ein visuelles Gestaltungstool, das hauptsächlich in Content-Management-Systemen (CMS) wie WordPress integriert wird. Es erlaubt die Erstellung von Webseiten per Drag-and-Drop – also durch einfaches Ziehen und Ablegen von Elementen. Der Nutzer sieht in Echtzeit (WYSIWYG: What You See Is What You Get), wie die Seite aussieht, und kann Layouts, Inhalte und Designs intuitiv anpassen.
Im Gegensatz zu klassischen Editoren, die auf Textblöcken und Shortcodes basieren, arbeiten Page Builder mit modularen Bausteinen (Widgets oder Modules genannt). Diese umfassen Texte, Bilder, Buttons, Slider, Formulare, Spalten, Galerien und vieles mehr. Der Fokus liegt auf Flexibilität und Geschwindigkeit: Innerhalb weniger Minuten entsteht eine moderne Landing Page oder ein kompletter Blog-Beitrag.
How To Use Elementor in WordPress? the Complete Guide
Beispiel: Der Drag-and-Drop-Editor von Elementor zeigt, wie einfach Elemente platziert werden können.
Page Builder sind keine eigenständigen Website-Baukästen wie Wix, Squarespace oder Jimdo. Diese Plattformen bieten ein komplettes Hosting und binden den Nutzer an den Anbieter. Page Builder hingegen sind meist Plugins oder integrierte Features in einem selbst gehosteten CMS wie WordPress. Das gibt mehr Freiheit, birgt aber auch mehr Verantwortung für Hosting, Sicherheit und Updates.
Wie funktioniert ein Page Builder?
Der Kern eines Page Builders ist der visuelle Editor. Beim Bearbeiten einer Seite wechselt man in den Builder-Modus. Dort gliedert sich die Seite in Sektionen, Zeilen (Rows) und Spalten (Columns). In diese Struktur zieht man Widgets hinein und konfiguriert sie über Sidebar-Optionen.
Typische Funktionen:
- Responsive Design: Automatische Anpassung an Desktop, Tablet und Mobile.
- Vorlagen und Templates: Fertige Layouts für Seiten, Header, Footer oder ganze Websites.
- Animationen und Effekte: Parallax-Scrolleffekte, Hover-Animationen oder Entrance-Animations.
- Integrationen: Anbindungen zu Formular-Tools (z. B. Contact Form 7), WooCommerce für Shops oder SEO-Plugins.
Links: Die Benutzeroberfläche eines modernen Page Builders (Elementor). Rechts: Ein klassisches Drag-and-Drop-Beispiel.
Viele Builder speichern die Designs in einer eigenen Datenstruktur (z. B. als JSON oder Shortcodes). Das ermöglicht schnelles Rendering, kann aber bei Deaktivierung des Builders zu Problemen führen.
Die Geschichte der Page Builder
Die ersten Page Builder entstanden um 2010–2015 mit dem Boom von WordPress. Frühe Vertreter wie Visual Composer (heute WPBakery) brachten Drag-and-Drop in das CMS. 2016 revolutionierte Elementor den Markt mit einer kostenlosen Version und einer besonders intuitiven Oberfläche. Seither explodierte die Popularität: Heute nutzen über 10 Millionen Websites Elementor allein.
In den letzten Jahren kamen neue Trends hinzu:
- Theme Builder: Nicht nur Seiten, sondern auch Header, Footer und Archivseiten visuell gestalten.
- Full Site Editing (FSE): WordPress selbst integriert seit Gutenberg (2018) Block-basierte Builder, die zunehmend mit klassischen Page Buildern konkurrieren.
- Performance-Optimierung: Moderne Builder wie Bricks oder Oxygen setzen auf sauberen Code und minimale Abhängigkeiten.
Beliebte Page Builder im Jahr 2025
Hier eine Übersicht über die wichtigsten Tools:
- Elementor Der Marktführer. Kostenlose Core-Version mit Pro-Upgrade. Stärken: Riesige Community, tausende Templates, WooCommerce-Integration. Ideal für Anfänger.
- Divi (von Elegant Themes) Komplettes Theme mit integriertem Builder. Lebenslange Lizenz möglich. Stärken: Visueller Theme Builder, Split-Testing.
- Bricks Builder Neuere Generation: Fokus auf Performance und sauberem Code. Keine Shortcodes, direkte Ausgabe von HTML/CSS. Beliebt bei Agenturen.
- Oxygen Builder Deaktiviert das Theme komplett und baut alles visuell. Extrem performant, aber steilere Lernkurve.
- Beaver Builder Stabil und benutzerfreundlich, gut für Agenturen (White-Label-Option).
- Gutenberg + Erweiterungen (z. B. Kadence Blocks, Spectra) Der native WordPress-Block-Editor. Kostenlos und zukunftssicher.
Vergleichstabellen zeigen die Unterschiede in Accessibility und Strategie (Stand 2025).
Vorteile eines Page Builders
- Zeitersparnis: Komplexe Layouts in Stunden statt Tagen.
- Keine Programmierkenntnisse nötig: Perfekt für Freelancer, Unternehmer und Marketing-Teams.
- Kreative Freiheit: Pixelgenaue Anpassungen, Animationen und dynamische Inhalte.
- Kostengünstig: Viele kostenlose Versionen, Pro-Upgrades ab ca. 50–100 €/Jahr.
- Skalierbarkeit: Von einfachen Blogs bis zu großen Corporate-Seiten.
Beispiel: Eine moderne Landing Page mit Hero-Section, Testimonials und Call-to-Action entsteht blitzschnell.
Beispiele für professionelle Websites, die mit Page Buildern erstellt wurden.
Nachteile und Kritikpunkte
Trotz aller Vorteile gibt es auch Schattenseiten:
- Performance: Viele Builder erzeugen zusätzlichen CSS/JS-Code, was die Ladezeit verlängern kann (Bloat).
- Lock-in-Effekt: Beim Wechseln des Builders bleiben oft Shortcodes oder unleserlicher Code zurück.
- Abhängigkeit von Updates: Sicherheitslücken oder Inkompatibilitäten können problematisch sein.
- Überdesign: Anfänger neigen zu überladenen Seiten, was die User Experience beeinträchtigt.
- SEO: Früher Probleme mit sauberem Markup, heute meist gut gelöst.
Tipp: Für performancekritische Projekte empfehlen sich leichte Builder wie Bricks oder der native Gutenberg.
Wann lohnt sich ein Page Builder?
- Ja, wenn du schnell professionelle Designs brauchst, kein Entwickler-Budget hast oder als Agentur viele Kundenprojekte umsetzt.
- Nein, wenn du maximale Performance brauchst (z. B. High-Traffic-Shops) oder vollständige Kontrolle über den Code möchtest.
Fazit: Die Zukunft der Page Builder
Page Builder haben das Webdesign demokratisiert und bleiben auch 2025 unverzichtbar. Mit dem Aufstieg von KI-Tools (z. B. Elementor AI oder Divi AI) wird die Erstellung noch einfacher – Texte und Layouts generieren sich teilweise automatisch.
Bei cyberscale.io setzen wir in vielen Projekten auf Page Builder, um skalierbare und wartbare Websites zu liefern. Wenn du Unterstützung bei der Auswahl oder Umsetzung brauchst, melde dich gerne!
